PeaksBlogInterviewsEigentümer von Outsole: „Seit ich 16 bin, sammle ich Sneakers”

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    Eigentümer von Outsole: „Seit ich 16 bin, sammle ich Sneakers”

    06 Juli, 2020 - von Dasha

    6 min

    Der Sneaker-Sammler und -Händler Frank Klerks ist Eigentümer von Outsole, der größte Online-Secondhand-Sneaker-Store in Europa. Frank leitet seine Firma – mit rund 1.500 Paar Turnschuhen im Sortiment – zusätzlich zu seiner normalen” Tätigkeit als Betriebsleiter. Wie funktioniert ein solches Sneaker-Geschäft, kann man es mit einer Investition in Aktien vergleichen und wie groß ist Franks Privatsammlung? Wir haben ihn gefragt!

    Wie bist du so verrückt nach Sneakers geworden?

    In meiner Grundschulzeit hat mir meine Mutter immer Ricosta Schuhe gekauft: Robust und solide, aber ich habe Turnschuhe bevorzugt. Ab meinem zwölften Lebensjahr durfte ich meine eigenen Schuhe auswählen. Dafür gab es natürlich ein Budget, und wenn sie teurer waren, musste ich selber beisteuern. Mit dem Geld, das ich durch das Austragen von Zeitungen verdient hatte, kaufte ich meine ersten Turnschuhe: Puma Race Cats. Ich erinnere mich noch heute, wie glücklich ich über den Kauf war. Nicht lange danach entdeckte ich Nike Air Max, in die ich mich sofort verliebte. Von da an kaufte ich jedes Jahr zwei Paar Air Max, danach zwei pro Monat, und später – als ich anfing, mit anderen Nebenjobs mehr zu verdienen – zwei Paar pro Woche. Mit sechzehn wurde ich wirklich ein Sneaker-Sammler.

    Warum Nike Air Max?

    Ich glaube, ich war teilweise von dem beeinflusst, was ich um mich herum sah: Die Air Max sind aufgrund der großen Beliebtheit ein unverzichtbarer Bestandteil der niederländischen Straßenszene. Zu dieser Zeit waren Air Max weniger alltäglich als andere Turnschuhe. Eltern haben ihre Kinder nicht ermutigt, sie zu tragen. Aber es gab viele Releases und nicht wenige waren limitiert. Durch das Eintauchen in diese Welt wurde ich als Sneaker-Sammler noch begeisterter. Ich habe auch andere Sammler über Social Media kennengelernt. Zu dieser Zeit sammelte ich nur für mich. Meine Klassenkameraden fanden es etwas seltsam. Heutzutage gibt es viele Sammler, aber damals war es eher außergewöhnlich.

    Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich meinen Sneaker-Hunger mit meinem hart verdienten Geld stillen

    Wie hast du deine persönliche Sammlung zu einem Webshop erweitert?

    Ich wollte einfach immer mehr. Bis zu einem gewissen Punkt konnte ich meinen Sneaker-Hunger mit meinem hart verdienten Geld stillen. Weil ich aber über diesen Punkt hinausgehen wollte, fing ich an zu handeln: Schuhe kaufen und verkaufen, um meine eigene Sammlung zu finanzieren. Das geschah zunächst im kleinen Rahmen, bis mir klar wurde, dass die Margen und insbesondere das Volumen erhöht werden konnten, da es eine echte Nachfrage gab. Das Schöne daran war, dass ich nicht nur die Paare bekommen konnte, die mir am besten gefallen haben, sondern als Sneaker-Sammler auch anderen geholfen habe, ihre Lieblingssneaker zu finden.

    Als Sneaker-Sammler bist du auch irgendwo Investor: Du kaufst und verkaufst Paare mit dem Ziel, einen Gewinn zu machen.

    Ja, aber es geht mir nicht nur um den Gewinn. Es gibt zwei Arten des Weiterverkaufs. Die erste ist, Schuhe zu kaufen, die heute herauskommen, um sie schnell mit Gewinn weiterzuverkaufen. Dann geht es wirklich nur um Geld. Ich kaufe und verkaufe eher gebrauchte Turnschuhe. Diese Schuhe können manchmal bis zu 20 Jahre alt sein. Natürlich ist es schön, dass ich damit etwas verdiene, aber mindestens genauso wichtig ist der kollektive Wert, den es für mich hat. Wenn ich zum Beispiel die originalen Animal aus dem Jahr 2006 bekomme, finde ich das super cool. Ich respektiere auch die Händler, die es nur für das Geld tun, bei mir gibt es aber viel mehr Wissen über die Sneaker-Geschichte. Die Investition in Turnschuhe ist jedoch nicht vollständig mit der Investition in Aktien vergleichbar.

    Was ist deiner Meinung nach der Unterschied zwischen einer Investition in Turnschuhe und einer Investition in Aktien?

    Beides betrifft Angebot und Nachfrage. Aber der Hype ist bei Turnschuhen vielleicht noch wichtiger. Der Sneaker-Designer, die Nike-Marketingabteilung oder eine Berühmtheit spielen oft eine große Rolle bei der Schaffung eines solchen Hypes. Natürlich hilft auch ein kleineres Angebot. Air Max können nur dann extrem an Wert gewinnen, wenn die Auflage begrenzt ist. Aber ob es 100 oder 1.000 gibt, macht dabei keinen Unterschied. Ich besitze viele limitierte Paare, die nicht so viel wert sind, weil der Hype völlig fehlt. Ein gutes Beispiel für einen Sneaker, der aufgrund eines Hypes beliebt wurde, ist der Animal. Die breite Öffentlichkeit empfand den Sneaker als hässlich. Bis Kanye West ihn trug und ihn plötzlich jeder wollte. So funktioniert es.

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    Manchmal tut es ein bisschen weh, einen Schuh zu verkaufen

    Warum sollte ich meine Turnschuhe bei dir kaufen, wenn das teurer ist, als sie selbst zu finden und zu kaufen?

    Wenn du anfängst, selbst zu suchen, wirst du feststellen, dass dies ziemlich kompliziert und zeitaufwendig ist. So wie professionelle Anleger wissen, wie sich der Kurs einer Aktie entwickelt hat, weiß ich für jeden Air Max 1, was er in den letzten fünfzehn Jahren wert war. In den letzten zehn Jahren habe ich dieses Wissen und ein großes Netzwerk aufgebaut. Dies macht es mir relativ einfach, einen exklusiven Sneaker zu bekommen. Hinzukommt, dass ich eine Menge Geld zur Verfügung habe, um viele Paare einer Sorte direkt kaufen zu können. Insofern habe ich als Sneaker-Sammler einen Vorteil, denn für Verkäufer ist es oft interessanter, mit mir Geschäfte zu machen als mit jemandem, der nur ein Paar kaufen möchte. Vor Kurzem wollte ich mein Auto verkaufen und bin es kaum losgeworden. Ich wusste: Wenn ich es zu einem günstigeren Preis zum Händler bringe, kann dieser aufgrund seines Netzwerks und seines Wissens mehr verdienen als ich. Aber dann habe ich schnell mein Geld und wenig Ärger.

    Ist es für dich als Sneaker-Sammler nicht schwierig, spezielle Paare weiterzuverkaufen, anstatt sie selbst zu behalten?

    Manchmal tut es ein bisschen weh, einen Schuh zu verkaufen. Aber man muss ehrlich zu sich selbst sein und sich auf einen Schwellenwert einigen. Wenn jemand diesen übersteigt, muss man den Schuh halt aufgeben. In den letzten Jahren ist es etwas einfacher geworden, weil sich meine Einstellung geändert hat. Ich genieße es inzwischen schon sehr.

    Wie viele Air Max besitzt du?

    Ungefähr 40, die meisten sind hausgemachte Nike Air Max 1 ID’s. Manchmal fragen mich Leute, warum ich nicht mehr habe. Ich sage immer: Ich muss nicht jeden trendy Schuh besitzen. Aber wenn ein Release in Pink oder Minze kommt, muss ich einfach zugreifen. Da habe ich eine echte Schwäche für. Für mich ist ein Schuh mit einer schönen Farbkombination wichtiger als eine exklusive Veröffentlichung.

    Was magst du am liebsten daran, Outsole zu leiten?

    Es gibt zwei Dinge: Erstens, dass man die einzigartigsten Turnschuhe in die Hände bekommt. Zum Beispiel hatte ich mehrere Hyperstrikes. Hyperstrikes nennt man Turnschuhe, die besonders selten sind. Manchmal hat eine solche Auflage nur 25 bis 50 Paare. Ich habe kürzlich so einen Hyperstrike für 5.000 € verkauft. Als Fan ist das etwas ganz Besonderes. Zweitens bekomme ich viel Energie von den netten Antworten, die ich jeden Tag bekomme. Wie glücklich man jemanden machen kann, wenn man es schafft, einen bestimmten Sneaker zu arrangieren, ist echt schön. Das macht bedeutet mir mehr als das Geld, das ich damit verdiene.

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    Dieser Artikel wurde aus dem Niederländischen übersetzt.

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